
Ein Verein, der sich kümmert…
Eigeninitiative
Die Zeit bleibt nicht stehen und sie nagt weiterhin an der Substanz dieses einmaligen Bauwerks. Das Gebäude ist vom Hessischen Amt für Denkmalschutz als besonders schützenswertes Einzeldenkmal anerkannt worden.
In Eigeninitiative erfolgten zunächst umfangreiche Sicherungsarbeiten am Schlossberg. Dieser drohte das Gebäude ins Tal zu drücken. Sodann musste das Dach neu gedeckt werden und dringende Arbeiten an dem hundertjährigen Fachwerk ausgeführt werden. Auch in der Zukunft ist noch viel Arbeit notwendig, um dieses einzigartige Gebäude, das so prägend ist für den Marburger Schlossberg, zu erhalten.
Zustand
Zunächst gilt es gemäß alten Unterlagen die Innenräume von den Bau- und Geschmackssünden der 70er Jahre zu befreien und den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
Das Gleiche gilt für den Berggarten mit seinem Bestand an alten Eichenbäumen. Die Wege und die Terrassen sollen im Laufe der Jahre wieder zu alter Lieblichkeit und Anmut zurückgeführt werden.
Ein Haus mit Geschichte(n)
Die Philipps-Universität Marburg war immer geprägt durch ihre lebendige Studentenschaft. Mitte/Ende des vorvergangenen Jahrhunderts bildeten sich zunehmend studentische Verbindungen, sogenannte Korporationen. Treffpunkt für diese zunächst nur losen Zusammenschlüsse waren Gaststätten und Wirtschaften, die „Kneipe“. Bald entstand jedoch der Wunsch nach einer eigenen, dauerhaften Bleibe, einem Haus.
Das Haus Dr. Kurt Fischer war das erste Haus, das am südlichen Schlossberg entstanden ist, und es ist das letzte im Fachwerkstil erbaute Verbindungshaus in Marburg. Dr. Kurt Fischer verbrachte hier entscheidende Jahre seines Lebens. Sein ganzes Leben lang fühlte er sich mit diesem Anwesen zutiefst verbunden
Während des ersten Weltkriegs diente das Haus als Lazarett für Leichtverwundete. Es standen 30 Betten zur Verfügung. Die Rückgabe des Hauses erfolgte Anfang 1919. Im zweiten Weltkrieg diente das Haus erneut als Hilfslazarett Zu dieser Zeit entwickelte sich in Dr. Kurt Fischer das unbeirrbare Bedürfnis, sich für das Wohl kranker und hilfsbedürftiger Menschen einzusetzen. Sein ganzer weiterer Lebensweg als Arzt und Philantrop wurde dadurch geprägt und vorgegeben. Nach dem Ende des Krieges wurde es bis in die 50er Jahre von der Landesversicherungsanstalt als solches genutzt.